Die Druckfestigkeit weist auf die kurzfristigen Belastungskapazitäten verschiedener Kunststoffe hin. Sie wird gemessen, indem eine steigende Kraft auf zylinderförmige oder würfelförmige Proben angewendet wird, die zwischen zwei Platten gehalten werden. Dabei werden der Druck und die Dehnung gemessen.
Bei Thermoplasten ist die Eigenschaft der Druckfestigkeit beim Bruch nicht immer eine relevante Messgröße, da sich Proben aus vielen dehnbaren Werkstoffen verformen, ohne dass es zu einem klaren Bruch kommt. Eine übermäßige Verformung unter Belastung wäre daher kein gutes Anzeichen für den erfolgreichen Einsatz in realen industriellen Anwendungen. Aus diesem Grund wird die Druckbelastung normalerweise nicht beim Bruch angegeben, sondern an einem definierten Verformungspunkt (i. d. R. 1 %, 2 % oder 10 %). Die Testbedingungen müssen zwingend überprüft werden, bevor die Druckwerte aus verschiedenen Quellen verglichen werden!
Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass durch Zugabe einer Kohlenstofffaser- oder Glasfaserverstärkung üblicherweise eine Verbesserung der Druckfestigkeit des Polymers erreicht wird. Aufgrund der verbesserten Kriecheigenschaften ist der makroskopische Effekt jedoch eher längerfristig und nicht bei einer kurzzeitigen Belastung erkennbar.
Faserverstärkte Verbundwerkstoffe: